
Welche Vitamine gibt es als Nahrungsergänzungsmittel?
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Nahrungsergänzungsmittel sind in aller Munde – wortwörtlich. Gerade Vitamine werden häufig supplementiert, um die Ernährung gezielt zu ergänzen. Doch welche Vitamine gibt es überhaupt als Nahrungsergänzungsmittel? Und worauf sollte man bei der Einnahme achten?
In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten Vitamine, ihre Funktionen im Körper und in welchen Formen sie als Nahrungsergänzung erhältlich sind. Dabei beachten wir selbstverständlich auch die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland: Nahrungsergänzungsmittel dürfen keine Heilversprechen machen und gelten rechtlich nicht als Arzneimittel, sondern als Lebensmittel.
Warum Vitamine supplementieren?
Eine ausgewogene Ernährung deckt im Idealfall den täglichen Vitaminbedarf. In der Realität gelingt das aber nicht immer. Stress, einseitige Ernährung, chronische Erkrankungen oder bestimmte Lebensphasen wie Schwangerschaft oder das Alter können den Vitaminbedarf erhöhen. Nahrungsergänzungsmittel können dann helfen, Versorgungslücken zu schließen.
Wichtig ist: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährung – sie können aber eine sinnvolle Ergänzung sein.
Die wichtigsten Vitamine im Überblick
Fast alle Vitamine sind mittlerweile als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich – sei es in Tablettenform, als Kapseln, Tropfen oder Pulver. Hier eine Übersicht der gängigsten:
Vitamin A (Retinol)
Vitamin A ist wichtig für die Sehkraft, das Immunsystem und die Haut. Es kommt in tierischen Produkten wie Leber oder Eigelb vor. Als Nahrungsergänzung gibt es es meist in Form von Retinylacetat oder Beta-Carotin, einer pflanzlichen Vorstufe.
B-Vitamine
Die B-Vitamin-Gruppe umfasst mehrere Vitamine mit unterschiedlichen Funktionen, etwa für das Nervensystem, den Energiestoffwechsel und die Blutbildung:
- Vitamin B1 (Thiamin)
- Vitamin B2 (Riboflavin)
- Vitamin B3 (Niacin)
- Vitamin B5 (Pantothensäure)
- Vitamin B6 (Pyridoxin)
- Vitamin B7 (Biotin)
- Vitamin B9 (Folsäure)
- Vitamin B12 (Cobalamin)
Besonders Vitamin B12 ist für Vegetarier und Veganer von Bedeutung, da es fast ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt.
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Vitamin C ist bekannt als Antioxidans und wichtig für das Immunsystem und die Eisenaufnahme. Es ist wasserlöslich und wird im Körper nicht gespeichert – eine regelmäßige Zufuhr ist also notwendig. In Nahrungsergänzungsmitteln kommt es häufig als Ascorbinsäure oder gepuffert als Calciumascorbat vor.
Vitamin D
Vitamin D hat eine Sonderstellung: Es kann vom Körper selbst durch Sonneneinstrahlung gebildet werden. In unseren Breitengraden reicht das aber vor allem im Winter oft nicht aus. Vitamin D unterstützt das Immunsystem und die Knochengesundheit. Angeboten wird meist Vitamin D3 (Cholecalciferol), oft kombiniert mit Vitamin K2.
Vitamin E
Vitamin E wirkt antioxidativ und schützt Zellen vor oxidativem Stress. Es ist fettlöslich und wird häufig in Kombination mit Pflanzenölen angeboten, um die Aufnahme zu verbessern.
Vitamin K
Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung und die Knochengesundheit. In Nahrungsergänzungsmitteln ist es meist als K1 (Phyllochinon) oder K2 (Menachinon) enthalten.
Darreichungsformen und Kombinationen
Vitamine gibt es in unterschiedlichen Formen – hier die gängigsten auf einen Blick:
- Einzelpräparate: Nur ein bestimmtes Vitamin, etwa Vitamin D3.
- Multivitaminpräparate: Kombination verschiedener Vitamine, manchmal ergänzt um Mineralstoffe.
- Lutschtabletten, Kapseln, Tropfen, Pulver oder Sprays: Die Wahl der Form hängt vom persönlichen Bedarf und der gewünschten Bioverfügbarkeit ab.
Bei fettlöslichen Vitaminen wie A, D, E und K sollte beachtet werden, dass sie mit etwas Fett eingenommen werden, um optimal aufgenommen zu werden.
Was sagt das Gesetz?
In Deutschland unterliegen Nahrungsergänzungsmittel dem Lebensmittelrecht. Das bedeutet: Sie dürfen keine Krankheiten heilen, lindern oder verhüten. Aussagen wie „wirkt gegen Krebs“ oder „heilt Erkältungen“ sind nicht erlaubt.
Gesundheitsbezogene Aussagen sind nur dann zulässig, wenn sie von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geprüft und zugelassen wurden – etwa „Vitamin C trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei“. Verbraucher:innen sollten daher auf seriöse Anbieter achten und die Produkte kritisch prüfen.
Fazit: Nahrungsergänzung mit Sinn und Verstand
Vitamine als Nahrungsergänzungsmittel können eine wertvolle Unterstützung für die Gesundheit sein – besonders dann, wenn bestimmte Bedürfnisse oder Versorgungslücken bestehen. Wichtig ist jedoch, dass die Einnahme bewusst und auf individueller Grundlage erfolgt. Eine medizinische Beratung, z. B. durch Hausärzt:innen oder Apotheker:innen, ist bei Unsicherheiten empfehlenswert.
Auch bei hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln gilt: Die Dosis macht das Gift. Eine Überdosierung – gerade bei fettlöslichen Vitaminen – kann unerwünschte Wirkungen haben. Wer auf Qualität, Seriosität und eine bedarfsorientierte Anwendung achtet, kann mit Vitaminpräparaten gezielt zur eigenen Gesundheit beitragen.