
Omega-3 als Nahrungsergänzungsmittel
Share
Omega-3-Fettsäuren gehören zu den am meisten untersuchten und diskutierten Nährstoffen der letzten Jahrzehnte. Sie sind essenziell für unseren Körper, müssen aber über die Nahrung aufgenommen werden. Immer mehr Menschen greifen zu Omega-3 als Nahrungsergänzungsmittel, um ihre Gesundheit zu unterstützen. Doch was steckt wirklich dahinter? Wann ist eine Supplementierung sinnvoll? Und worauf sollte man achten? In diesem Beitrag beantworten wir diese Fragen wissenschaftlich fundiert und im Einklang mit der deutschen Rechtsprechung.
Was sind Omega-3-Fettsäuren?
Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die wichtigsten Vertreter sind:
- Alpha-Linolensäure (ALA): Pflanzlichen Ursprungs, z. B. in Leinöl, Chiasamen oder Walnüssen.
- Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA): Kommen hauptsächlich in fettreichem Seefisch wie Lachs, Makrele und Hering vor.
ALA ist essenziell, das heißt, unser Körper kann sie nicht selbst herstellen. Aus ALA kann der Körper zwar EPA und DHA synthetisieren, dies geschieht aber nur in sehr begrenztem Umfang.
Wofür braucht der Körper Omega-3?
Omega-3-Fettsäuren sind an zahlreichen physiologischen Prozessen beteiligt:
- Sie tragen zur Erhaltung der normalen Herzfunktion bei (bei einer täglichen Aufnahme von 250 mg EPA und DHA).
- DHA trägt zur Erhaltung normaler Gehirnfunktion und Sehkraft bei (ebenfalls bei einer täglichen Aufnahme von 250 mg).
- Omega-3 wirkt entzündungshemmend und spielt eine Rolle im Fettstoffwechsel.
Diese gesundheitsbezogenen Aussagen sind von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zugelassen und dürfen daher auch in Deutschland verwendet werden.
Wie viel Omega-3 braucht der Mensch?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt:
- Eine tägliche Zufuhr von ca. 0,5 % der Gesamtenergiezufuhr in Form von ALA.
- Eine regelmäßige Aufnahme von Seefisch (1-2 Portionen pro Woche) zur Deckung von EPA und DHA.
In Nahrungsergänzungsmitteln wird oft eine Kombination aus EPA und DHA angeboten. Die EFSA hat festgelegt, dass bei einer Kombination von mindestens 250 mg pro Tag eine positive Wirkung auf die Herzfunktion angenommen werden kann.
Natürliche Quellen vs. Nahrungsergänzung
Natürliche Quellen wie fettreicher Fisch, Walnüsse, Leinsamen und Chiasamen sollten immer bevorzugt werden. Eine ausgewogene Ernährung kann in vielen Fällen den Bedarf decken.
Nahrungsergänzungsmittel können jedoch helfen, Versorgungslücken zu schließen – vor allem in Zeiten erhöhten Bedarfs oder bei besonderen Ernährungsformen.
Worauf sollte man bei Omega-3-Präparaten achten?
Beim Kauf von Omega-3-Supplementen lohnt sich ein genauer Blick auf die Qualität:
- Transparente Deklaration: Der Gehalt an EPA und DHA sollte klar ausgewiesen sein.
- Reinheit und Schadstofffreiheit: Seriöse Hersteller testen auf Schwermetalle, Dioxine und andere Verunreinigungen.
- Frische und Oxidationsschutz: Omega-3-Fette sind empfindlich. Vitamin E als Antioxidans kann die Haltbarkeit verbessern.
- Nachhaltigkeit: Algenöl oder Fischöl aus zertifizierten Quellen ist umweltfreundlicher.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Omega-3 wird in der Regel gut vertragen. In Einzelfällen kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Fischiger Aufstoß
- Magen-Darm-Beschwerden
- Leicht erhöhte Blutungsneigung bei sehr hohen Dosen (ab 3 g/Tag)
Wichtig: Nahrungsergänzungsmittel dürfen laut deutscher Gesetzgebung nicht den Eindruck erwecken, Krankheiten vorzubeugen, zu lindern oder zu heilen. Bei gesundheitlichen Beschwerden ist immer ärztlicher Rat einzuholen.
Fazit: Omega-3 gezielt und bewusst einsetzen
Omega-3-Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Eine ausgewogene Zufuhr über die Nahrung ist ideal – Nahrungsergänzungsmittel können bei Bedarf unterstützend wirken. Besonders bei bestimmten Lebenssituationen oder Ernährungsformen kann eine Supplementierung sinnvoll sein.
Achte beim Kauf auf Qualität, Herkunft und Deklaration. Und: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche Ernährung, sondern eine ergänzende Maßnahme.